Katschtaler Sagen

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Wie die Lieser zu ihrem Namen kam

Volksmund

In der Lieserwand am Lanisch, dort wo heute die Lieser aus einem Felsloch entspringt, war vor vielen, vielen Jahren ein Goldbergwerk.
Bei diesem Bergwerk arbeiteten 10 Bergknappen, von denen einer schwerhörig, aber sehr fromm und gottesfürchtig war.
Jeden Sonntag besuchte er die Messe, während sich seine Kameraden im Wirtshaus bei Kartenspiel und Kegeln die Zeit vertrieben.
Als sie an einem Montag wieder im Stollen arbeiteten, richtete sich der Schwerhörige plötzlich auf, horchte zur Felswand hin und rief den anderen Knappen zu:

"Liesnets, i hör a Wasser rauschen".

Diese aber lachten ihn nur aus und riefen ihm zu, wie er denn als Terrischer (Schwerhöriger) ein Wasser rauschen, derliesnen (hören) könne.
Diesem aber wurde unheimlich zu Mute und er verließ eiligst den Stollen.
Kaum aber hatte er den Stollen verlassen und den Talboden erreicht, brach ein Bergwasser aus dem Lieserkar in den Stollen und schwemmte die ungläubigen Bergkappen in die Tiefe.
Seit dieser Zeit rinnt die Lieser dort aus der Felswand und trägt deshalb ihren Namen, weil sie ein Schwerhöriger derliesnet hat.
 

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